Bootstaufe an der Weser

Hilfe leisten, wenn andere in Not geraten, das wollen die Rettungsschwimmer der Ortsgruppe Natzungen der DLRG. Mit ihrem neuen Hochwasserrettungsboot sind sie dafür jetzt noch besser ausgestattet. Ihren jährlichen Familiennachmittag hat die Borgentreicher DLRG Ortsgruppe Natzungen in diesem Jahr an die Weser nach Beverungen verlegt. Aus gutem Grund, galt es doch, das neue Hochwasserrettungsboot einzuweihen. Nachdem einige Wassersportler zunächst den Land-weg bis Beverungen mit dem Fahrrad bewältigt hatten, wurden sie dort bereits mit einer Stär-kung vom Grill erwartet. Bei Spielen, Basteln und Fahrten auf der Weser verging der Nach-mittag insbesondere für die Kinder und Jugendlichen wie im Fluge. Auch das unbeständige Wetter konnte die Stimmung nicht beeinträchtigen. Leider hat das Wetter aber wohl einige Familien der DLRG abgehalten, sich auf den Weg nach Beverungen zu machen. „Sie haben einiges verpasst“, so Jugendwartin Liselotte Jürgens, die mit ihrem Team den Familientag vorbereitet hatte. Am späten Nachmittag konnte dann unter Beteiligung von Vertretern aus Politik und Gesell-schaft durch Pastor Raphael Schliebs die Taufe des Boots vorgenommen werden. In seiner Ansprache hob Markus Tewes, Vorsitzender der heimischen DLRG, hervor, warum die Taufe so wichtig ist. Mit diesem Boot wollen junge Frauen und Männer anderen Menschen helfen, wenn diese in Not geraten. Dabei begeben sie sich selbst in Gefahr. Mit Gottes Segen werden sie aber immer gesund und heile aus den Einsätzen und Übungen zurück kommen. Markus Tewes erklärte, dass die Anschaffung eines solchen Bootes für eine Organisation, die sich nur aus Mitgliedsbeiträgen, Spenden und Zuschüssen finanziert, nur mit vielfältiger Unterstützung möglich ist. Insbesondere hob er die Unterstützung durch den Kreis Höxter und die Sparkasse Höxter hervor, die dieses Projekt maßgeblich ermöglichten. Die EON Kernkraft GmbH über-reichte in diesem Zusammenhang ein wasserdichtes Funkgerät, um die Ausstattung des Was-serfahrzeuges zu komplettieren. Der heimische Bundestagsabgeordnete Jürgen Herrmann lobte das ehrenamtliche Engagement der DLRG und hob hervor, dass die Rettungsschwimmer damit eine öffentliche Aufgabe er-füllt, die der Staat selbst so nicht leisten kann. Er bedankte sich seinerseits für die Unterstüt-zung, die die DLRG auch aus der heimischen Wirtschaft erhält. Für die Stadt Borgentreich konnte Bürgermeister Bernhard Temme auf die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und DLRG verweisen. Während die Verwaltung den Verein fördert, honorieren die Schwimmer dieses immer wieder mit Gegenleistungen, so bei Veranstaltungen, bei der Aufsicht in den Bädern oder auch bei deren Renovierung. Der Bezirksvorsitzende der DLRG, Achim Sand-mann, konnte nicht nur die Grüße von Landes- und Bundesverband überbringen. Der Orts-gruppe übergab er ein passendes Maskottchen, den Kassierer der DLRG Natzungen, Chris-toph Temme, konnte er mit dem Verdienstzeichen in Silber der DLRG auszeichnen. Nachdem Pastor Schliebs im Gebet den kirchlichen Segen für das neue Hochwasserrettungs-boot ausgesprochen hatte, nahmen der Ehrenvorsitzende der Ortsgruppe, Richard Wilhelms, und Elisabeth Wieners die Bootstaufe vor. Richard Wilhelms erinnerte an den Mut und die Entschlossenheit, die im Einsatz für den Mitmenschen erforderlich ist. Elisabeth Wieners er-klärte die Zeremonie der Taufe und den Bootsnamen: Der Pinguin ist ein Tier, das sich im Wasser und auf dem Land gut zurecht findet. Mit der Bauart des Bootes, das auch über Rollen zum Fahren auf Straßen in Hochwassergebieten geeignet ist, ist dieses mit dem Pinguin ver-gleichbar. So war den Name für das Boot schnell gefunden. Zum Abschluss des Tages konnten alle Gäste und Teilnehmer des Familientages sich bei der Jungfernfahrt des Bootes auf der Weser von dessen Leistungsfähigkeit überzeugen. Zehn Per-sonen fanden Platz und dennoch war das Boot, auch gegen die Strömung, flott auf dem Fluss unterwegs.